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Tokio

Für Europäer ist Japan eine andere Welt. Das beginnt mit der Sprache, hört aber nicht mit der unterschiedlichen Kultur auf. Wir kennen Japan als Wirtschaftsmacht der 1990er, die in den letzten Jahren jedoch mit ihrer Verschuldung zu kämpfen hatte. Ein Land, dem der Nachwuchs fehlt und dem eine Überalterung der Gesellschaft droht. Das Land der Mangas und der Kirschblüten, aber auch das Land, in dem vor einigen Jahre ein Tsunami eine Atomkatastrophe auslöste und im Zweiten Weltkrieg zwei Atombomben abgeworfen wurden.

Andere Länder, andere Sitten

Japanische Touristen sind in Europa dafür berüchtigt, dass sie eine Weltreise in vierzehn Tagen machen und in Reisegruppen die berühmtesten Sehenswürdigkeiten abklappern. Lange vor der Erfindung von Smartphones und Digitalkameras fotografierten sie alles, was ihnen vor die Linse lief. Für die jüngeren Generationen der westlichen Welt, für die eine gesunde Work-Life-Balance nicht nur ein Modewort, sondern ein erstrebenswertes Ziel ist, erscheint es befremdlich, ein solches Mammutprogramm in seinem Urlaub zu absolvieren. Schließlich dienen die freien Tage der Erholung und nicht einer abgehetzten Reise um den Globus, von der man völlig erschöpft nach Hause kommt. Doch das japanische Verhältnis zur Arbeit unterscheidet sich grundlegend von dem der Deutschen. Dort ist man stolz auf die wenigen Urlaubstage, die man benötigt, und noch stolzer, wenn man diese nicht in vollem Umfang nutzt.

Pulsierende Millionenstadt

In Tokio kommen die Bewohner ohne Kühlschrank aus. Zumindest in der Theorie, denn die Supermärkte dort haben rund um die Uhr geöffnet, sodass man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas zu essen kaufen kann. Tokio ist Wirtschaftszentrum und zu jeder Tageszeit wuseln hier zahlreiche Menschen durch die Straßen. Beispielhaft kann dies an der Shibuya-Kreuzung beobachtet werden, bei der es sich um eine der geschäftigsten Straßenzüge der Welt handelt. Besonders auffällig in Tokio ist beim Vergleich mit anderen Großstädten jedoch, wie sauber die Straßen hier sind. Dies hängt vor allem mit der Ordnungsliebe der Japaner zusammen.

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